Allgemeines zu Vietnam
Vietnam ist ein Land voller Gegensätze und Geschichten. Wer von Süden nach Norden reist, erlebt eine spannende Entwicklung. Von der modernen Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt über traditionsreiche Orte in Zentralvietnam bis hin zu den beeindruckenden Berglandschaften im Norden. Das Land hat eine bewegte und oft schwere Geschichte, die bis heute spürbar ist und die Kultur prägt. Gleichzeitig ist Vietnam unglaublich vielfältig: traumhafte Strände, faszinierende Städte, spektakuläre Natur wie der Ha Giang Loop und dazu eine Küche, die zu den besten in ganz Südostasien zählt.
Inhaltsverzeichnis:
- Allgemeines zu Vietnam
- Praktische Tipps für deine Vietnamreise
- Ho-Chi-Minh-Stadt
- Nha Trang
- Quy Nhon
- Hoi An
- Hai-Van-Pass
- Da Nang
- Hue
- Phong Nha
- Ninh Binh & Tam Coc
- Cat Ba
- Ha Giang Loop
- Sapa
- Hanoi
- Cao Bang
- Fazit
- Mein Ranking
Praktische Tipps für deine Vietnamreise
SIM-Karte & Internet
Für zuverlässiges Internet unterwegs lohnt sich eine SIM-Karte von Viettel. Kauf sie am besten direkt in einem offiziellen Viettel-Shop, um sicherzugehen, dass die Karte registriert ist und reibungslos funktioniert.
Visum
Ob du ein Visum benötigst, hängt von deinem Herkunftsland ab:
- Deutsche Staatsbürger können bis zu 45 Tage visumfrei einreisen (Ein- und Ausreisetag inklusive).
- Österreicher und Schweizer benötigen ein E-Visum für 90 Tage.
(Stand: Mai 2025, Angaben ohne Gewähr)
Bargeld & Bezahlen
In Vietnam wird überwiegend bar gezahlt. Am günstigsten hebst du Geld an den Automaten von VPBank und TPBank ab. Dort fallen keine lokalen Gebühren an (nur eventuelle Gebühren deiner Bank).
Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert und oft mit rund 3 % Gebühren belastet. Wenn deine Karte hohe Abhebegebühren hat, kann sich Kartenzahlung lohnen, ansonsten ist Bargeld meist die bessere Wahl.
Transportmittel
Für Bus-, Zug- oder Fährverbindungen ist www.12go.asia die gängigste Plattform. Du kannst die Preise aber auch mit Bookaway.com vergleichen, was auch eine zuverlässige Plattform ist. Alternativ lohnt sich die Nachfrage direkt bei deiner Unterkunft, Transfers sind manchmal schon im Preis enthalten.
Onward-Ticket / Weiterreiseticket
An manchen Flughäfen wird bei der Einreise ein Weiterreiseticket verlangt. Am einfachsten buchst du vorab online ein sogenanntes Onward-Ticket, um bei der Immigration stressfrei durchzukommen.
Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon)
Ho-Chi-Minh-Stadt, ehemals Saigon, ist die größte Stadt Vietnams und ein pulsierendes Zentrum voller Geschichte, Kultur und kulinarischer Vielfalt. Die Stadt ist bekannt für ihre koloniale Architektur, das geschäftige Straßenleben, die unzähligen Garküchen und die spannende Mischung aus Alt und Neu.
Ankunft & Unterkunft
Nach meiner Ankunft am Flughafen von Ho-Chi-Minh-Stadt habe ich mir ein im Voraus gebuchtes Taxi über Booking.com genommen. Dort hat mich ein Fahrer mit einem Namensschild erwartet, was die Ankunft super entspannt gemacht hat. Von dort aus ging es direkt ins Stadtzentrum, zu meinem Hostel.
Ich habe im Vy Da Backpacker Hostel übernachtet und kann es sehr empfehlen:
- Sehr sauber
- Stabile, bequeme Betten
- Top Lage – viele Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar
- Nicht das beste Social Hostel dafür ruhig und keine Party
Cafés, Restaurants & erste Erkundungen
In der Nähe meines Hostels habe ich einige tolle Cafés und Restaurants besucht.
Meine Favoriten:
Tonkin Specialty Coffee ist ein modernes Café mit entspanntem Ambiente, bekannt für hochwertigen Kaffee und cremigen Matcha, den ich fast täglich genossen habe.
Bánh Mì XANH – Bánh Mì Chay Thượng Hạng (2B Trần Hưng Đạo) – Vietnamesische Baguettes in einer köstlichen vegetarischen Variante, frisch und voller Geschmack.
The View Rooftop Bar ist ein perfekter Ort für den Sonnenuntergang mit atemberaubendem Blick über die Stadt.
The Cafe Apartments ist ein ganzes Gebäude voller individueller Cafés und kleiner Läden, jeder Stock mit seinem eigenen Charme.
Weitere Highlights:
- Book Street – Eine kleine, charmante Straße voller Buchläden und Cafés, ideal zum Stöbern.
- Saigon Opera House – Architektonisches Juwel aus der Kolonialzeit, das besonders am Abend wunderschön beleuchtet ist.
- Ben Nghe Street Food – Street-Food-Paradies mit authentischen vietnamesischen Snacks und lokalen Spezialitäten.
- Märkte & Nachtleben – Im District 1 liegt der bekannte Ben-Thanh-Markt, perfekt für deinen ersten vietnamesischen Fruchtshake und zum Schlendern zwischen Ständen mit Kleidung, Souvenirs und Street Food. Am Abend lohnt sich ein Besuch der bekannten Walking Street und einer Rooftop-Bar. Die Atmosphäre erinnert ein wenig an Bangkok, jedoch weniger überladen und entspannter, mit freundlichen Menschen, die nicht aufdringlich sind.

Ausflug zu den Củ Chi Tunneln
Einen Tagesausflug zu den berühmten Củ Chi Tunneln habe ich über GetYourGuide gebucht. Wir waren eine kleine Gruppe mit etwa 12 Personen und hatten einen super informativen, englischsprachigen Guide, der uns viel über den Vietnamkrieg und die Geschichte der Tunnel erzählt hat.
Kurze Infos zu den Củ Chi Tunneln:
- Die Tunnel wurden während des Vietnamkriegs vom Vietcong genutzt.
- Das Tunnelsystem erstreckt sich über mehr als 200 Kilometer.
- Es diente als Schutzraum, Versorgungsweg, Lager und Kommandozentrale.
- Viele der Tunnel sind heute begehbar, allerdings sehr eng und nichts für Menschen mit Platzangst.
Trotz meiner Klaustrophobie habe ich mich getraut, durch einen Tunnel zu kriechen, darauf bin ich besonders stolz.
Stadtbesichtigungen
An den nächsten Tagen war ich mit einer Freundin, die ich im Hostel kennengelernt habe, unterwegs. Wir besuchten den Independence Palace. Dieser Palast ist zwar historisch bedeutend, aber eher unspektakulär, denn im Inneren sieht man hauptsächlich leere Räume mit Tischen und Stühlen. Für mich war der Besuch nicht besonders beeindruckend.
Ganz anders war es im War Remnants Museum (Kriegsopfermuseum). Dort habe ich sehr viel über die Auswirkungen des Vietnamkriegs gelernt, ein emotionales und äußerst sehenswertes Museum.
Ein ganz besonderes Ereignis
Ich war zufällig während des 50. Jahrestags der Befreiung des Südens und der Wiedervereinigung Vietnams in der Stadt.
Die Stimmung war einmalig: Überall hingen vietnamesische Flaggen, die Straßen waren voll mit Menschen, und es herrschte Ausnahmezustand (im positiven Sinne.)
Ich blieb bis zu den Proben der großen Parade, bei der Menschen mit Fahnen durch die Straßen marschierten. Viele Vietnamesen saßen schon drei bis vier Stunden vorher auf den Gehwegen und blockierten die Straßen, um einen guten Platz zu ergattern. Das war wirklich ein besonderer und eindrucksvoller Moment.
Fazit
Ho-Chi-Minh-Stadt war mein erster Stopp in Vietnam und ein voller Erfolg. Von historischen Stätten über moderne Cafés bis hin zu berührenden Momenten in Museen oder Tunneln. Die Stadt bietet viele Facetten. Besonders der Mix aus Vergangenheit und Gegenwart macht den Reiz dieser Metropole aus.
Wohin danach?
Von Ho-Chi-Minh-Stadt aus gelangt man problemlos entweder auf die Insel Phu Quoc oder ins Mekong-Delta. Viele Reisende nehmen aber auch anschließend den Nachtbus nach Da Lat, wo es eine berühmte „Mario-Kart-Bahn“ gibt sowie ein Hostel, das nur 1 € pro Nacht kostet.
Alternativ zieht es viele in die Wüste nach Mui Ne, die für ihre roten und weißen Sanddünen bekannt ist.
Nha Trang
Ich bin allerdings direkt weiter nach Nha Trang gefahren, da ich ans Meer und Richtung Norden wollte. Die Stadt hatte einen stark touristisch geprägten Charakter, und viele der Besucher kamen aus Russland. Dennoch habe ich im Hostel schnell neue Leute kennengelernt, mit denen ich feiern war und die folgenden Tage verbracht habe.
Morgens saß ich meistens im Ola Studio Café mit meinem Matcha, bevor es mittags an den Strand ging. Der Strand ist wirklich sehr schön, mit klarem Wasser und feinem Sand, allerdings auch ziemlich überfüllt. Besonders beeindruckt hat mich, wie sportlich viele Vietnamesen dort sind: Schon früh am Morgen sah man sie am Strand joggen, Volleyball spielen oder Gymnastik machen. Es herrschte eine richtig aktive und motivierende Atmosphäre.
Wir haben gemeinsam eine Bootstour mit Schnorcheln unternommen und sind mit gemieteten Rollern zu den Ba Ho Wasserfällen gefahren, einem Naturpark mit mehreren Wasserfällen, die sich hervorragend zum Schwimmen und Erkunden eignen. Außerdem haben wir zwei Tempel besucht:
- Po Nagar Cham Towers – Eine historische Tempelanlage aus dem 8. Jahrhundert, die ursprünglich vom Volk der Cham erbaut wurde. Sie ist ein bedeutendes religiöses und kulturelles Monument mit Blick auf den Fluss Cai.
- Chùa Phật Trắng (Long Son Pagoda) – Hier steht die berühmte weiße Buddha-Statue, eines der Wahrzeichen von Nha Trang. Der Aufstieg dorthin war bei der Hitze zwar anstrengend, aber lohnenswert.
Nha Trang kann man ruhig auslassen, wenn man hauptsächlich an Natur interessiert ist, denn die Stadt besteht vor allem aus einem langen Strand und vielen Hochhäusern, was eher einem städtischen Badeort ähnelt als einer Naturkulisse.
Das Bondi Hostel kann ich jedoch empfehlen, vor allem, wenn man schnell Anschluss zu anderen Reisenden sucht.

Quy Nhon
Geheimtipp: Wer sich die volle 12-stündige Nachtbusfahrt nach Hoi An ersparen möchte, kann zunächst einen Zwischenstopp in Quy Nhon einlegen. Auf dem Weg dorthin liegt ein unglaublich schönes Hostel, das von zwei Engländern geführt wird: Life’s a Beach und genau so ist auch das Lebensgefühl dort.
Das Hostel liegt direkt an einem privaten Strand, etwa 30 Minuten außerhalb von Quy Nhon. Es ist der perfekte Ort zum Entspannen, Lesen und Abschalten. Abends gibt es ein gemeinsames Family Dinner, bei dem man schnell neue Leute kennenlernt. Danach werden oft noch Spiele gespielt, was eine super Gelegenheit, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Ich war insgesamt vier Nächte dort und kann es wirklich wärmstens empfehlen. Wir haben uns Roller gemietet und sind durch die Umgebung gefahren. Viel gibt es dort zwar nicht zu sehen, aber ein versteckter Wasserfall (der nur von Einheimischen besucht war) hatte eine ganz besondere Atmosphäre und war definitiv das Highlight.
Die Stadt Quy Nhon selbst kann man getrost auslassen, aber das Hostel sollte man auf keinen Fall verpassen. Von dort aus ging es für uns mit dem Taxi weiter in die Stadt und anschließend nach Hoi An.

Hoi An
Hoi An ist in zwei Bereiche unterteilt: Einen Teil direkt am Strand und einen in der historischen Altstadt. Ich habe während meines Aufenthalts in der Altstadt gewohnt, mir aber für die Zeit einen Roller gemietet. So konnte ich tagsüber bei gutem Wetter zum Strand fahren und abends zur Partymeile laufen, wo sich das Nachtleben abspielt.
Die Stadt ist besonders bekannt für ihre maßgeschneiderte Kleidung. Überall in der Altstadt findet man Tailor-Shops, bei denen man sich innerhalb von 24 – 48 Stunden Anzüge, Kleider oder Hemden anfertigen lassen kann. Ich habe das leider nicht genutzt, da mein Rucksack mit 17 kg schon ziemlich voll war.
Insgesamt war ich sechs Tage in Hoi An. Viele Reisende bleiben nur etwa drei bis vier Tage, aber man kann dort gut mehr Zeit verbringen, ohne dass es langweilig wird. Es gibt eine Vielzahl an Aktivitäten:

- Kochkurse – Hier lernt man, wie typische vietnamesische Gerichte zubereitet werden.
- Barista-Workshops – Besonders spannend, wenn man den berühmten vietnamesischen Egg Coffee (Cà phê trứng) probieren und selbst zubereiten möchte.
- Bootstouren in runden Coconut Bowls auf dem Fluss oder abends mit Laternenbooten. Ich habe Letzteres ausgelassen, da man dabei eine unvorteilhafte Schwimmweste tragen muss – das war nicht so mein Ding.
- Besuch von Kunstmuseen oder dem Vegetable Village, wo lokale Bauern traditionell Gemüse anbauen.
- Natürlich kann man auch einfach am Strand entspannen.
Ein echtes Highlight war mein Ausflug mit einem Mädchen, das ich über Hostelworld kennengelernt habe, zur My Son Sanctuary.

My Son ist eine antike Tempelstadt der Cham-Kultur und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Tempelruinen liegen malerisch eingebettet im Dschungel und erinnern etwas an eine kleinere Version von Angkor Wat.
Auf dem Ausflug haben wir auch gelernt, wie Reispapier und Reisnudeln hergestellt werden, sehr authentisch und interessant. Danach haben wir an einem Schmuck-Workshop teilgenommen, bei dem wir jeweils für ca. 30 € unsere eigenen Ringe geschmiedet haben. Das war nicht nur kreativ, sondern auch eine schöne Erinnerung.

Abends waren wir oft mit anderen Mädels aus dem Hostel unterwegs. Nach ein paar Cocktails ging es dann gemeinsam zurück, die Stimmung war immer ausgelassen und freundlich.
Was ich an der typischen Vietnam-Route besonders spannend finde:
Da die meisten entweder vom Süden in den Norden reisen oder umgekehrt, trifft man auf dem Weg immer wieder dieselben Leute. So habe ich in Hoi An auch einige Bekannte aus Nha Trang wiedergetroffen, das ist richtig schön und schafft ein Gefühl von Gemeinschaft unter Reisenden.
Fazit: Hoi An
Hoi An ist einer der charmantesten Orte in ganz Vietnam und das völlig zu Recht. Die Stadt vereint kulturelles Erbe, entspannte Atmosphäre und kreative Angebote auf engstem Raum. Die historische Altstadt mit ihren Laternen, Brücken und alten Handelshäusern wirkt wie ein lebendiges Museum, während der Strandbereich einen angenehmen Kontrast mit Ruhe und Natur bietet.
Wer Lust hat, etwas Neues auszuprobieren, findet hier unzählige Möglichkeiten: vom Schneidern lassen über Kochkurse bis hin zu DIY-Schmuckworkshops. Trotz ihrer Beliebtheit bleibt die Stadt überschaubar und angenehm. Besonders schön ist, dass man durch die typische Backpacker-Route viele bekannte Gesichter wieder trifft und sich schnell wie in einer kleinen Reisefamilie fühlt.
Für mich war Hoi An ein Ort zum Durchatmen, Kreativsein und neue Verbindungen knüpfen.
Hai-Van-Pass – spektakuläre Küstenstraße zwischen Hoi An und Hue
Der Hai-Van-Pass gilt als eine der schönsten Küstenstraßen Vietnams und verbindet Hoi An mit Hue. Die rund 20 Kilometer lange Passstraße schlängelt sich in Serpentinen durch grüne Berge und bietet atemberaubende Ausblicke auf das Meer und die umliegende Landschaft.
Je nachdem, wie viele Stopps du einlegst, kannst du die Strecke in wenigen Stunden schaffen oder dir den ganzen Tag Zeit nehmen. Beliebte Fotospots sind der Aussichtspunkt an der Passhöhe, kleine Strände entlang der Strecke und historische Relikte aus der Kolonialzeit. Viele Reisende legen unterwegs außerdem einen Stopp am Marmorberg oder an den Lang Co Beach ein.
Ob mit dem Motorrad, im Auto oder als geführte Tour, der Hai-Van-Pass ist ein absolutes Highlight, das sich perfekt in die Route zwischen Hoi An und Hue einfügt.

Gesamtfazit
Hoi An und Da Nang könnten auf den ersten Blick gegensätzlicher nicht sein. Die eine Stadt alt, klein und romantisch, die andere jung, groß und modern. Doch gerade dieser Kontrast macht es so spannend, beide Orte zu besuchen. Wer die kulturelle Tiefe Vietnams erleben will, sollte in Hoi An verweilen. Wer eine lebendige, moderne Stadt mit Meerblick sucht, wird in Da Nang fündig.
Am besten? Beide Städte kombinieren, denn so bekommt man das Beste aus zwei Welten.
Da Nang
Eigentlich wollte ich nach Hoi An noch nach Da Nang, hatte aber bereits einen Tagesausflug dorthin mit dem Roller gemacht und mich dann entschieden, es auszulassen. Trotzdem kann ich euch Da Nang sehr empfehlen:
- Die Stadt ist ein beliebter Ort für digitale Nomaden, mit vielen günstigen und dennoch hochwertigen Unterkünften.
- Es gibt zahlreiche Cafés mit gutem WLAN und sogar Co-Working Spaces.
- Außerdem einen traumhaften Strand, moderne Infrastruktur und jede Menge gutes Essen.

Ein absolutes Highlight ist der Besuch des Marble Mountain:
Dabei handelt es sich um eine Gruppe von fünf Kalkstein- und Marmorbergen, von denen der größte, Thuy Son, öffentlich zugänglich ist. Auf dem Weg nach oben kommt man durch Tempelanlagen, Höhlen und beeindruckende Aussichtsplattformen. Ich empfehle, den Aufzug auszulassen und stattdessen die Treppen zu nehmen, so erlebt man den Berg viel intensiver.

Oben wird es zwar heiß und anstrengend, aber die Aussicht lohnt sich sehr. Besonders faszinierend ist eine große Höhle mit einem Tempel, in der bei gutem Sonnenlicht eine fast magische Atmosphäre entsteht.
Außerdem lohnt sich ein Besuch der Lady Buddha Statue auf der Son-Tra-Halbinsel. Ein ruhiger Ort mit schönem Ausblick und entspannten Stränden in der Nähe.
Und wenn du am Wochenende in Da Nang bist, solltest du dir die berühmte Dragon Bridge (Cầu Rồng) nicht entgehen lassen:
Jeden Samstag und Sonntag um 21 Uhr spuckt der Drachenkopf für ein paar Minuten Feuer und Wasser, ein spektakuläres Ereignis, das sowohl Touristen als auch Einheimische anzieht. Unter der Woche ist die Brücke zwar beleuchtet, aber ohne Show.

Fazit: Da Nang
Da Nang ist das moderne Gegenstück zu Hoi An, eine vietnamesische Großstadt mit westlichem Einfluss, breiten Straßen, guter Infrastruktur und einem kilometerlangen, sauberen Strand. Hier trifft man viele digitale Nomaden, junge Vietnamesen, Studierende und Reisende, die länger bleiben.
Die Stadt ist perfekt für alle, die Natur und Stadtleben verbinden möchten: Von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten wie den Marble Mountains über die Lady Buddha Statue bis hin zur spektakulären Dragon Bridge am Wochenende. Da Nang hat viel zu bieten, ohne überlaufen zu wirken. Auch für Erholung ist gesorgt: Strand, Yoga-Studios, moderne Cafés und Co-Working-Spaces schaffen den idealen Mix aus Arbeit und Auszeit.
Ein Ort, der oft unterschätzt wird, aber definitiv ein lohnenswerter Stopp ist.
Huế – Kulturstadt mit Geschichte
Huế war einst die kaiserliche Hauptstadt Vietnams während der Nguyen-Dynastie (1802–1945) und ist bis heute ein kulturelles Zentrum mit zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten.
Unser erster Stopp war mein persönliches Highlight: der abandoned water park.
Abandoned Waterpark (Ho Thuy Tien):
Ein ehemals geplanter Freizeitpark, der nie richtig eröffnet wurde und heute verlassen in der Natur liegt. Bizarre Drachen-Statuen, leere Becken und überwucherte Wege machen ihn zu einem beliebten Spot für abenteuerlustige Reisende. Offiziell ist der Zugang verboten, wird aber meist geduldet. Die Atmosphäre ist surreal und mystisch – fast wie in einem apokalyptischen Film.
Danach fuhren wir mit einem Grab (vietnamesisches Taxi) zum Mausoleum von Khai Dinh.
Grabmal von Khai Dinh:
Dieses kaiserliche Grab gehört zu den eindrucksvollsten in Huế. Der Bau wurde 1920 begonnen und vereint europäische und vietnamesische Stilelemente. Außen wirkt es düster und imposant, innen findet man aufwändige Mosaiken, Drachenmotive und eine prunkvolle Grabkammer. Khai Dinh war der 12. Kaiser der Nguyen-Dynastie und für seine westlich orientierte Politik bekannt.
Egg Coffee & kulinarisches Erlebnis
Huế ist ebenfalls bekannt für eine eigene Variante des vietnamesischen Egg Coffee.
Anders als in Hanoi, wo er meist süß und schaumig serviert wird, ist der Egg Coffee in Huế etwas stärker, mit intensiverem Kaffeegeschmack und oft mit Zimt oder Schokolade verfeinert.
Zum Abendessen gingen wir in ein vegetarisches Local-Restaurant namens Lien Hoa. Die Mitarbeitenden sprachen kaum Englisch, weshalb unsere Bestellung eher improvisiert war. Dafür ließen wir uns einfach überraschen und es hat sich gelohnt! Das Essen war unglaublich lecker, authentisch und super günstig.
Kaiserliche Zitadelle von Huế
Unser letzter Stopp war die berühmte Kaiserliche Zitadelle, das historische Herzstück von Huế.
Die Kaiserliche Stadt (Imperial City) war einst Sitz der Nguyen-Kaiser. Die Anlage umfasst Paläste, Tempel, Gärten und alte Tore, ein echtes Zeugnis königlicher Vergangenheit. Viele Gebäude wurden im Vietnamkrieg zerstört, doch vieles wurde aufwändig restauriert.
Eintrittspreis:
Aktuell kostet das Kombiticket für die Kaiserliche Zitadelle (inkl. Thai Hoa Palast etc.) 200.000 VND pro Person, das entspricht etwa 7–8 €.
Fazit: Huế
Huế ist für alle, die sich für Geschichte, Architektur und Kultur interessieren, ein absolutes Muss in Vietnam. Es bietet eine ganz andere Stimmung als Städte wie Hoi An oder Da Nang, ruhiger, aber tiefgründiger. Die Mischung aus kolonialer Vergangenheit, imperialer Pracht und etwas Geheimnisvollem (wie dem verlassenen Wasserpark) macht den Ort besonders reizvoll.

Die Sehenswürdigkeiten sind gut organisiert, viele leicht per Roller oder Grab erreichbar. Kulinarisch punktet Huế mit lokalen Spezialitäten, darunter viele vegetarische Optionen.
Fazit: Wer Vietnam wirklich verstehen will, sollte Huế nicht auslassen. Es ist eine Stadt mit Charakter, Geschichte und überraschenden Seiten, von verlassenen Wasserparks bis hin zu königlicher Eleganz.
Phong Nha – Natur, Höhlen & Entenabenteuer
Nach Huế ging es für uns zu dritt weiter: Juliette, Asya und ich hatten uns richtig gut verstanden und beschlossen, gemeinsam weiterzureisen – unser nächstes Ziel: Phong Nha.
Wir übernachteten im Phong Nha Tuan Garden House, einer schönen Unterkunft mit familiärer Atmosphäre. Aufgrund eines Wasserschadens bekamen wir dort sogar ein Privatzimmer mit zwei Doppelbetten, ein echtes Upgrade!
Im Bus dorthin lernten wir noch jemanden kennen, und so starteten wir am nächsten Tag zu viert mit zwei Scootern zur bekannten Paradise Cave (Thiên Đường Cave).
Paradise Cave ist eine der beeindruckendsten Höhlen Vietnams. Sie ist riesig, gut ausgebaut und hat spektakulären Stalaktiten- und Stalagmitenformationen.
Wir waren total begeistert von der Größe, der kühlen Luft und der magischen Atmosphäre in der Höhle. Definitiv ein Must-See in Phong Nha!

Nächster Stopp: Botanic Garden (Spoiler: kein klassischer Garten)
Anschließend fuhren wir weiter zum Phong Nha Botanic Garden, wobei der Name etwas irreführend ist.
Es handelt sich nicht um einen klassischen botanischen Garten, sondern eher um ein Naturreservat mitten im Dschungel, mit Wanderwegen, Flüssen und Wasserfällen.
Dort kann man drei Wanderungen machen, wir entschieden uns für die längste Route. Statt der angegebenen drei Stunden waren wir in ca. zwei Stunden durch.
Auf dem Weg lag ein Viewpoint, der allerdings nicht besonders spektakulär war. Dafür wurde es zum Ende hin immer schöner: Der letzte Wasserfall war nicht nur hübsch anzusehen, sondern man konnte dort auch baden, die perfekte Erfrischung nach der Wanderung.
Entenabenteuer mit Hindernissen
Eigentlich wollten wir danach zum berühmten Duck Stop, aber dort war gerade ein ganzer Reisebus angekommen, uns war sofort klar, dass das nichts für uns ist. Also folgten wir dem Tipp unseres Hostels und fuhren zu einer alternativen Duck Farm, etwas abseits gelegen.
Der Weg dorthin war allerdings nicht ganz ohne: Einer unserer Roller hatte eine Panne und musste zweimal ausgetauscht werden, wieder einmal Roller-Drama! Dadurch kamen wir relativ spät an, wurden aber super herzlich von zwei Schwestern empfangen.
Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen mit einer riesigen Portion guter Laune ins Entengehege, um die Tiere zu füttern.
Ich habe so viel gelacht wie schon lange nicht mehr, es war chaotisch, laut, matschig und einfach nur witzig. Danach gab’s zur Stärkung frisches Obst und sogar zwei Wassermelonen zum Mitnehmen.
Der Ausflug war definitiv eine der schönsten Überraschungen, spontan, unperfekt und voller Spaß.
Abschluss mit Family Dinner:
Zurück im Hostel gab es am Abend wieder ein Family Dinner, bei dem wir mit anderen Reisenden ins Gespräch kamen. Die Stimmung war entspannt, offen und freundschaftlich – so, wie man es sich beim Backpacken wünscht.
Fazit: Phong Nha
Phong Nha war für mich eine perfekte Mischung aus Abenteuer, Natur und Gemeinschaft.

Die Höhlen sind atemberaubend, die Landschaft unberührt, und es gibt viele kleine Highlights abseits der klassischen Touristenpfade. Die Rollerpannen gehören eben auch irgendwie dazu – sie machen die Geschichte erst richtig rund.
Wer Lust auf Dschungel, unterirdische Wunder und verrückte Entenmomente hat, sollte Phong Nha auf keinen Fall auslassen.
Ninh Binh und Tam Coc – Fahrradtour, Tempel und Sonnenuntergang über dem Drachen
Wenn du nach Ninh Binh reist, übernachtest du in der Regel in Tam Coc, ein kleines Dorf, das viel entspannter und näher an der Natur liegt als die eigentliche Stadt Ninh Binh.
Ich kann dir Tam Coc wirklich sehr empfehlen.
Wir haben im Gecko Hostel übernachtet, das einen riesigen Pool und Frühstück inklusive hatte, super Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wer eher ein Party Hostel sucht, wird im Banana Tree Hostel glücklich, dort ist abends auf jeden Fall mehr los.
Fahrradtour durch die Karstlandschaft
Wie die meisten Reisenden haben wir uns Fahrräder gemietet, das geht direkt über die Hostels und ist super unkompliziert.
Unser erster Stopp war die Altstadt von Ninh Binh auch bekannt als Hoa Lu Old Town. Dort haben wir einen Tempel auf dem See besucht, ruhig, friedlich und mit schöner Atmosphäre. Danach sind wir auf einen kleinen Berg gestiegen, von dem aus man einen tollen Blick über die Altstadt hatte.
Anschließend gönnten wir uns einen Fruchtshake und fuhren weiter, vorbei am Chua Vang Tempel, durch weitläufige Reisfelder, Richtung Hang Mua Viewpoint.

Hang Mua – der schönste Sonnenuntergang
Wir kamen relativ spät beim Hang Mua Viewpoint an, hatten aber noch genug Zeit, ein paar Fotos auf den kleinen Stegen mit Seerosen zu machen. Danach ging es an den Aufstieg:

Über 500 Stufen führen hinauf und unterwegs muss man sich entscheiden, ob man den linken oder den rechten Pfad wählt.
Wir nahmen den linken, höheren Berg, auf dessen Gipfel ein großer Steindrachen thront, dort erlebten wir einen der schönsten Sonnenuntergänge unserer gesamten Vietnamreise.
Die Atmosphäre war magisch, die Aussicht gigantisch, und ein paar Bergziegen sorgten für extra Stimmung.

Essen, Kaffee und Nachtleben in Tam Coc
Zurück im Hostel gaben wir die Fahrräder ab und machten uns auf den Weg zum Abendessen.
Wir waren jeden Abend im vegetarischen Restaurant Buddha Belly, absolut empfehlenswert. Günstig, lokal, lecker, was will man mehr.
Für den Morgenkaffee oder Matcha sind wir immer ins Green Coffee and Crepe gegangen. Die Matchas dort waren wirklich top, und auch die Atmosphäre ist super gemütlich.
Wer abends noch Lust auf ein bisschen Trubel hat, kann über den kleinen Nachtmarkt schlendern oder auch ohne dort zu wohnen, ins Banana Tree Hostel gehen, um Leute kennenzulernen oder ein paar Drinks zu nehmen.
Fazit: Tam Coc statt Ninh Binh
Auch wenn der Ort offiziell Ninh Binh heißt, der wahre Charme liegt in Tam Coc.
Die Natur ist atemberaubend, man kann sich frei mit dem Fahrrad bewegen, die Menschen sind freundlich, und es gibt eine gute Mischung aus Entspannung und Aktivität.
Cat Ba – Inselerlebnis abseits der Touristenmassen
Nach unserer Zeit in Ninh Binh ging es für uns weiter nach Cat Ba. Ich hatte von einigen Reisenden gehört, dass sich die bekannte Ha Long Bucht nicht mehr wirklich lohnt, da sie inzwischen ziemlich überlaufen ist.
Cat Ba dagegen wird oft als entspanntere Alternative empfohlen, auch wenn dort aktuell (Stand 2025) eine große Baustelle ist, weshalb einige den Ort eher meiden.
Wir wollten aber unbedingt ein bisschen Inselgefühl erleben und haben uns deshalb für etwas ganz Besonderes entschieden: vier Nächte auf einer kleinen Privatinsel in der Nähe von Cat Ba.
Wir fuhren mit dem Bus nach Cat Ba und wurden am Pier abgesetzt. Dort holte uns ein kleines Boot ab, das uns direkt zum Hostel auf der Privatinsel brachte.
Diese Insel ist wirklich einzigartig: Es gibt dort nur dieses eine Hostel, mit gemütlichen Bungalows und auch privaten Zimmern. Direkt vor der Tür befindet sich ein Strand, ein Pool und ein kurzer Weg führt zum Sunset Beach, wo man abends den Sonnenuntergang genießen kann.
Wenn du wissen möchtest, um welche Insel und welches Hostel es sich genau handelt, kannst du mir gerne schreiben, ich möchte den Ort nicht öffentlich teilen, um die Ruhe und Authentizität zu bewahren und Touristenmassen zu vermeiden.

Bootstour und Fahrräder
Während unseres Aufenthalts machten wir auch eine organisierte Bootstour, bei der wir unter anderem auf die Hauptinsel Cat Ba gebracht wurden. Dort unternahmen wir eine entspannte Fahrradtour, die uns sogar durch eine kleine Höhle führte.
Anschließend legten wir eine Pause in einem lokalen Restaurant ein, wo unser Guide uns viel über die Geschichte und das Leben auf der Insel erzählte. Danach fuhren wir zurück aufs Boot, wo es ein leckeres vietnamesisches Mittagessen gab, bevor es gemütlich zurück zur Insel ging.
Solche Tagesausflüge sind nicht nur landschaftlich schön, sondern auch eine tolle Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen. Ich buche solche Trips meistens direkt über das Hostel oder über GetYourGuide, was ich dir absolut empfehlen kann, zuverlässig, fair im Preis und unkompliziert.
Mein Fazit zur Insel bei Cat Ba
Diese kleine Insel war für mich ein echter Geheimtipp, ruhig, persönlich, wunderschön gelegen. Ich habe jede Minute dort geliebt und kann es wirklich jedem empfehlen, der dem Trubel entkommen will und Vietnam von einer ruhigeren Seite erleben möchte.
Ha Giang Loop – Das ultimative Abenteuer
Unsere Wahl: Bong Tour
In Cat Ba trennten sich unsere Wege, Juliette und ich entschieden uns für den legendären Ha Giang Loop. Nach intensiver Recherche wählten wir die Firma Bong, denn hier sind die Gruppen mit maximal 12 bis 14 Personen kompakt und ideal, um neue Leute kennenzulernen.
Die Unterkünfte waren angenehm, die meisten Teilnehmer zwischen 20 und 28 Jahre alt, genau der richtige Mix für uns. Andere Anbieter wie Jasmine locken eher ein jüngeres Publikum, während Mama’s Homestay Gruppen gern nach Nationalität zusammenstellt. Bong war für uns der perfekte Mix aus Party und Entspannung, und ich würde jederzeit wieder mit ihnen fahren.
Sicherheit durch erfahrene Guides und Easy Rider
Ein großes Plus: Die Guides und Easy Rider arbeiten seit Jahren hier, kennen die Routen wie ihre Westentasche und kennen Geheimwege, die man auf eigene Faust niemals findet. Dadurch fühlten wir uns sicher, besonders in abgelegenen oder nebligen Regionen.
Dauer und Ablauf – 3 Nächte, 4 Tage
Wir wählten die beliebte Tour mit vier Tagen und drei Übernachtungen, inklusive Bootsfahrt am letzten Tag und der bekannten Abschlussparty in der dritten Nacht. Es waren wirklich vier der besten Tage meines Lebens, die Gruppe ist schnell zusammengeschweißt und alle waren herzlich und unterstützend.

Route, Distanz und Stopps
Der Loop ist eine etwa 350 km lange Rundfahrt durch die extrem beeindruckende Berglandschaft Nordvietnams .
Die Route verläuft meist so:
- Start in Ha Giang City
- Weiter über den Bac Sum Pass und das Heaven’s Gate bei Quan Ba
- Durch das Dong Van Karst Plateau
- Nördlicher Abstecher zur Lung Cu Flag Tower (Grenzregion)
- Weiter nach Dong Van
- Über die spektakuläre Ma Pi Leng Pass zum Nho Que River, ggf. mit Bootstour
- Richtung Meo Vac
- Optional weiter nach Du Gia oder zurück nach Ha Giang über Nebenstrecken wie Mau Due oder Du Gia

Typisch fährt man etwa 30 Minuten pro Strecke, mit kurzen Pausen und Sightseeing, seltener längere Etappen. Ideal für den Mix aus Fahrt und Erkundung.
Warum der Loop in der Gruppe besonders ist
- Gemeinschaftsfaktor: gemeinsame Mahlzeiten, abendliche Gespräche und spontane Aktionen – die Gruppe wurde zu einer echten Reisefamilie.
- Support & Sicherheit: Die erfahrenen Easy Rider hielten Gepäck, halfen bei Helmen, und kannten alternative Routen bei Wetter oder Straßensperrungen .
- Geheimtipps: Zugang zu weniger bekannten Aussichtspunkten und Wegen, die private Fahrer selbst kaum kennen.

Mein persönliches Fazit
Der Ha Giang Loop war für mich ganz klar das größte Highlight meiner gesamten Vietnamreise. Keine andere Erfahrung hat mich so sehr berührt, begeistert und verbunden – mit der Landschaft, mit den Menschen und mit mir selbst.
Diese vier Tage waren vollgepackt mit Emotionen, Adrenalin, wunderschönen Momenten und ehrlichen Begegnungen. Ich habe mich selten so frei, lebendig und gleichzeitig so aufgehoben gefühlt wie in dieser Gruppe, wir waren mehr als nur Reisende, wir waren für kurze Zeit wie eine Familie.
Wenn du Vietnam wirklich spüren willst, nicht nur sehen, sondern erleben, dann mach den Ha Giang Loop. Für mich war es nicht einfach ein Ausflug, sondern ein Erlebnis, das ich für immer im Herzen behalten werde.
Sapa – Nebel, Berge und gemütliche Cafés
(Vom Ha Giang Loop in den Norden)
Nach dem Ha Giang Loop war es für viele aus unserer Gruppe noch nicht vorbei, einige änderten spontan ihre Pläne, damit wir noch mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Unser gemeinsames Ziel: Sapa.
In Sapa angekommen, wollten viele den berühmten Fansipan besteigen, den höchsten Berg Vietnams mit 3143 Metern. Ich hatte das eigentlich auch vor, aber nach den aufregenden Tagen im Loop ging es mir gesundheitlich nicht besonders gut. Ich war etwas angeschlagen und beschloss, es ruhig angehen zu lassen.
Ein paar Worte zu Sapa
Sapa liegt im Nordwesten Vietnams, nahe der Grenze zu China, auf etwa 1500 Metern Höhe. Es ist bekannt für seine Reisterrassen, die ethnischen Minderheiten der Region (z. B. Hmong und Dao) und für seine frische Bergluft.
Was mir direkt auffiel: Der Baustil in Sapa ist ganz anders als im Rest von Vietnam, viele Gebäude erinnern an europäische Bergdörfer, mit viel Holz, Steinfassaden und Spitzdächern. Besonders bei Nebel und Regen wirkt alles fast schon alpin und märchenhaft.
Unterkunft und Erholung
Ich habe mir im Love Retreat Sapa ein Privatzimmer gegönnt, perfekt zum Ausruhen bei dem kalten, feuchten Wetter. Es war wirklich sehr kalt, und ich musste fast alle meine Kleidung übereinander anziehen, um nicht zu frieren.
Eine andere tolle und günstige Unterkunft ist das Suong May Sapa Homestay, das einer jungen Mutter gehört. Sie war unglaublich freundlich und hilfsbereit. Wir konnten dort unsere Wäsche waschen, die innerhalb weniger Stunden fertig war. Frühstück war inklusive, einfach, aber lecker.
Cafés & Restaurants – meine Favoriten
Trotz des schlechten Wetters habe ich einige tolle Orte zum Essen und Aufwärmen entdeckt:
- Cafe and Tea Anh Nhi – gemütlich, warm und mit gutem Tee
- Drink and Food Bahn Mi Bun Prince Coffee – günstige Bánh Mìs, leckeres vietnamesisches Essen und Baby-Katzen zum Schmusen
- Công Cà Phê – perfekt für heiße Schokolade und lange Kartenspiel-Runden
- The Mist Sapa Café – ein echtes Highlight! Wir saßen in einer kleinen Holzhütte, hörten Vinylplatten auf einem Plattenspieler, es wurde der Kamin angemacht, und wir haben stundenlang Karten gespielt
- Family Sapa Restaurant and Vegan – vegetarisch, lokal, lecker – absolut empfehlenswert

Fazit: Auch bei Regen besonders
Leider war das Wetter während meines gesamten Aufenthalts regnerisch, neblig und kalt, das hat viele Outdoor-Aktivitäten unmöglich gemacht.
Aber: Sapa hatte trotzdem seinen ganz eigenen Charme. Die ruhige Stimmung, die besonderen Cafés, das Zusammensein mit Freunden und die ungewöhnliche Architektur haben den Aufenthalt für mich trotzdem zu etwas Schönem gemacht.
Wenn du Sapa besuchst, bring auf jeden Fall warme Kleidung mit und wenn das Wetter mitspielt, lohnt sich die Umgebung mit ihren Bergen und Reisterrassen umso mehr.
Hanoi – Alt trifft jung, laut trifft gemütlich
Von Sapa in die Hauptstadt
Nach Sapa ging es für die meisten aus unserer Gruppe weiter nach Hanoi, dem letzten gemeinsamen Stopp unserer Vietnamreise. Viele übernachteten im Hanoi Central Backpackers Hostel oder im Lake View Backpackers, zwei beliebte Unterkünfte unter Reisenden, die Anschluss suchen und eine gute Lage schätzen.
Was ist Hanoi eigentlich für eine Stadt?
Hanoi ist die Hauptstadt Vietnams und liegt im Norden des Landes. Die Stadt ist voll von Geschichte, kolonialer Architektur, kleinen Gassen, Street Food Ständen, Mopeds und einer Mischung aus Chaos und Gemütlichkeit.
Im Gegensatz zu Ho Chi Minh Stadt im Süden wirkt Hanoi authentischer, roher und lokaler. Der Vibe ist traditioneller, die Menschen direkter, das Tempo etwas langsamer. Viele sagen, dass sich der Norden Vietnams wie ein ganz eigenes Land anfühlt und ich kann das absolut bestätigen.
Ein Beispiel: In Ninh Binh habe ich tatsächlich einen gegrillten Hund gesehen, was zwar schockierend war, aber zeigt, wie unterschiedlich Esskultur und Alltag in Nordvietnam sein können.
Must See: Die Train Street
Eines der bekanntesten Fotomotive Hanois ist die Train Street. Dort fährt mehrmals täglich ein Zug durch eine enge Gasse, an deren Seiten kleine Cafés stehen, man sitzt wortwörtlich mit seinem Kaffee direkt neben den Schienen.
Die Train Street liegt am südlichen Ende der Altstadt im Old Quarter und ist berühmt, da hier ein Zug schmal an schlafenden Cafés vorbei donnert, laut, aufregend und ganz einzigartig .
Wichtig zu wissen:
- Du brauchst keinen Guide, sondern kannst einfach mit einem Getränk ein Café betreten und dich auf einen sicheren Tisch setzen.
- Es gibt zwei Eingänge, einer direkt an Trần Phú (Haupteingang), ein zweiter durch Gassen wie Ngõ 224 Lê Duẩn oder Ngõ 5 Trần Phú. Im hinteren Entrance sind meistens weniger Touristen und es wirkt authentischer .
Tipp: Geh etwa 30–45 Minuten vor Zugdurchfahrt hin und bestell einen Kaffee, dann kannst du den Moment in Ruhe erleben.

Persönliche Note im Note Coffee
Ein besonderer Ort ist auch das Note Coffee, ein kleines Café voller bunter Klebezettel. Besucher aus aller Welt hinterlassen hier persönliche Nachrichten, Zitate oder Grüße. Ich habe natürlich auch einen kleinen Zettel hinterlassen, ein schönes Ritual zum Abschiednehmen und Erinnern.

Essenstipps in Hanoi
Natürlich darf auch in Hanoi das Essen nicht zu kurz kommen. Hier meine persönlichen Empfehlungen:
- Green Inn Vegan – rein pflanzlich, liebevoll angerichtet, sehr gemütlich
- Hanoi Garden Restaurant – etwas gehobener, mit schönem Ambiente und lokaler Küche
- Frische Bánh Mì Sandwiches gibt es an fast jeder Ecke – besonders gut fand ich die kleinen Stände rund um die Altstadt
- Pizza 4 P´s – die beste Pizza in der Stadt (am besten reservierst du vorher einen Tisch)

Second‑Hand Shopping: Chợ Đồng Tác & Yen Phu
Wenn du nach georgtem Vintage und Second‑Hand in Hanoi suchst, lohnt sich ein Ausflug zum Chợ Đồng Tác, einem Markt mit hunderten Ständen voller Kleidung aus Korea, Japan und dem Rest der Welt, dicht gedrängt und sehr preiswert.
Abends feiern: Beer Street, Bars und Pub Crawls
Wenn du abends ausgehen willst, ist die Beer Street in der Altstadt der Place to Be. Es ist laut, voll, lebendig und chaotisch, aber genau das macht es aus. Es gibt hier das günstigste Bier Vietnams, kleine Plastikhocker auf dem Bürgersteig und viele Bars mit Live Musik oder DJ Sets.

Wenn du neue Leute treffen willst, lohnt sich ein Pub Crawl. Einige Hostels organisieren diese kostenlos oder für kleines Geld. Dabei zieht man mit anderen Reisenden durch mehrere Bars und Clubs, perfekt zum Abschied feiern.
Fazit: Hanoi – ein lauter, ehrlicher Abschluss
Hanoi war der perfekte Abschluss meiner Reise. Die Stadt ist chaotisch, charmant, laut und gleichzeitig herzlich. Sie hat mir nochmal gezeigt, wie vielfältig Vietnam ist und wie anders der Norden im Vergleich zum Süden wirkt.
Zwischen alten Tempeln, Nachtmärkten, gegrilltem Mais am Straßenrand, schrillen Karaokebars und ruhigen Cafés am See liegt in Hanoi alles nah beieinander. Und genau das macht es so besonders.
Cao Bang Loop – Bergabenteuer
Warum der Cao Bang Loop
Nach dem aufregenden Ha Giang Loop mussten wir einfach noch mehr erleben. Deshalb beschlossen wir, den Cao Bang Loop zu machen, eine Motorrad-Rundfahrt durch die abgelegenen Berge bis nahe der chinesischen Grenze. Der Loop führt durch spektakuläre Landschaften, inklusive Wasserfällen, Höhlen und über weniger bekannte Pässe .
Unterkunft in Cao Bang
Wir starteten direkt in Cao Bang Stadt und übernachteten im Gia Binh Homestay. Die Besitzerin war sehr freundlich und wir konnten dort auch günstig Roller mieten, ideal für unsere Tour.
God’s Eye Mountain
Frisch ausgestattet starteten wir am nächsten Tag mit leichtem Gepäck und fuhren zum God’s Eye Mountain, auch bekannt als Núi Mắt Thần oder Phja Piot. Diese ungewöhnliche Kalksteinformation sieht aus wie ein Auge in einem Berg und ist nur mit dem Roller erreichbar. Wir waren fast allein dort und die Energie an diesem Ort war unglaublich: klares Licht, Ruhe, weite Täler und ein Gefühl von Magie, kann ich sehr empfehlen.
Weiter nach Ban Chang
Wegen meiner Visabeschränkung beschlossen wir, direkt weiterzufahren und übernachteten im Khuoi Ky Eco Homestay in Ban Chang, einem kleinen Dorf. Dort gab es hausgemachtes Abendessen für ein paar Euro und zum Frühstück leckere Pancakes. Nach der langen Fahrt waren wir sofort im Bett.
Höhle Dong Nguom Ngao

Am nächsten Morgen machten wir uns auf zur Dong Nguom Ngao Höhle. Es gibt zwei Optionen: eine kurze Tour (45 000 VND) oder die lange mit Guide und Ausrüstung (180 000 VND). Wir wählten die lange Tour, bei der man Stirnlampe, Wasserschuhe und Weste bekommt. Die Höhle war für mich eine der schönsten: faszinierende Lichtspiele, tropische Pflanzen, Fledermäuse, ein absolut magisches Gefühl .
Ban Gioc Wasserfall
Anschließend fuhren wir zum imposanten Ban Gioc Wasserfall, der direkt an der Grenze zu China liegt. Du blickst auf China, während einige Boote auf der chinesischen Seite fahren und andere auf der vietnamesischen. Der Wasserfall ist etwa 30 Meter hoch und 300 Meter breit, oft begleitet von Regenbögen. Links davon folgen kleinere Kaskaden und abends wird die Hauptfallfront farbig beleuchtet.

Bergpass nach Bao Lac
Danach ging es weiter nach Bao Lac, durch Regen und Nebel. In hohen Bergen traf uns sogar ein Blitz direkt daneben, der Moment fühlte sich gefährlich intensiv an. Trotzdem sind wir nachts klatschnass in der Unterkunft angekommen. Auf dieser Etappe fuhren wir auch über den legendären Khau Coc Cha Mountain Pass, eine traumhafte Bergpassstrecke, die sich hoch in die Wolken schlängelt.
Rückkehr nach Cao Bang
Der nächste Morgen begann im 1998S Café & Tea, mit gutem Matcha und Frühstück. Danach fuhren wir den Rückweg nach Cao Bang. Unsere letzte Nacht verbrachten wir wieder im Homestay, testeten noch lokale Snacks und genossen die Ruhe nach dem Tag auf dem Motorrad.
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus zurück nach Hanoi. Dort hatte ich ein Apartment nahe dem Flughafen im Airport Classic Hotel 2, inklusive Shuttleservice.
Überblick & Fazit
- Die Gesamtdistanz des Loops beträgt etwa 350 km über mehrere Tage, ähnlich dem Ha Giang Loop, aber deutlich weniger touristisch .
- Highlights waren der mystische God’s Eye Mountain, die beeindruckende Dong Nguom Ngao Höhle und natürlich der majestätische Ban Gioc Wasserfall, einer der schönsten in Vietnam.
- Die Straßen können herausfordernd sein – Regen, Nebel, Blitze – aber mit dem Roller durch diese Landschaft zu fahren gehört zu den intensivsten Erlebnissen, die ich je hatte.
- In der Gruppe waren wir für ein paar magische Tage gemeinsam unterwegs und haben dabei genau das Gefühl nochmal gespürt, das wir im Ha Giang Loop geliebt haben.
Für mich war der Cao Bang Loop nicht nur eine Erweiterung nach dem Ha Giang Loop, sondern ein intensiv eigenständiges Abenteuer, das mich tief beeindruckt hat.
Mein Fazit zu Vietnam – Ein Land, das alles vereint
Vietnam war für mich viel mehr als nur ein weiteres Reiseziel auf der Landkarte. Es war ein Land voller Gegensätze, Überraschungen und intensiver Momente. Ich bin mit einem Rucksack und ein paar groben Plänen losgereist und mit unzähligen Erinnerungen, neuen Freundschaften und einem riesigen Stück Herz mehr zurückgekommen.
Ich habe das Land von Süd nach Nord durchquert, angefangen bei den tropischen Stränden im Süden, über die wilden Wasserfälle und Höhlen im Zentrum bis hin zu den majestätischen Bergen im Norden. Jeder Ort hatte seinen ganz eigenen Charakter. Und doch war es immer spürbar: die Herzlichkeit der Menschen, das authentische Straßenleben, das unglaublich gute Essen und diese Mischung aus Chaos und Ruhe, die Vietnam so besonders macht.

Was Vietnam für mich wirklich ausmacht, sind nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten, sondern die kleinen Momente dazwischen:
– ein Sonnenuntergang auf dem Roller mitten im Nirgendwo
– eine Runde Karten im Café bei Regen in Sapa
– ein Fremder, der mir den Weg zeigt, ohne ein Wort Englisch zu sprechen
– und natürlich die intensiven Erfahrungen auf dem Ha Giang und Cao Bang Loop, die mich körperlich und emotional bewegt haben wie kaum etwas zuvor
-das unfassbar leckere essen (vermutlich mein liebstes essen in asien)
Vietnam hat mir gezeigt, wie lebendig Reisen sein kann. Wie gut es tut, aus der Komfortzone zu treten, den Lärm zuzulassen und dann plötzlich mitten in der Natur komplette Stille zu erleben.
Ich bin mit vollen Augen, müden Beinen, offenem Herzen und einem riesigen Grinsen durch dieses Land gereist – und ich weiß jetzt schon: Vietnam war nicht das letzte Mal.
Sehenswerte Orte
Vietnam hat unglaublich viel zu bieten. Meine Einschätzung der Orte die ich besucht habe:
Ranking:
- Ha Giang Loop – 120 % Empfehlung: Perfekt für Motorrad-Abenteuer und Naturfans.
- Sa Pa – 30 % Empfehlung: Wunderschöne Reisterrassen und kulturelle Begegnungen.
- Hanoi – 70 % Empfehlung: Die pulsierende Hauptstadt mit spannender Mischung aus Tradition und Moderne.
- Cat Ba – 100 % Empfehlung: Traumhafte Natur und Ausgangspunkt für Ha Long Bay.
- Ninh Binh – 90 % Empfehlung: Oft „trockene Ha Long Bucht“ genannt – perfekt zum Radeln und Bootfahren.
- Phong Nha – 85 % Empfehlung: Riesige Höhlensysteme und wunderschöne Natur.
- Hue – 75 % Empfehlung: Historische Königsstadt mit Palästen und Tempeln.
- Hai-Van-Pass – 85 % Empfehlung: Eine der schönsten Straßenrouten Vietnams.
- Da Nang – 75 % Empfehlung: Moderne Stadt mit Stränden und guter Infrastruktu
- Hoi An – 90 % Empfehlung: Wunderschöne Altstadt und Laternen-Atmosphäre.
- Nha Trang – 20 % Empfehlung: Kaum weiterempfohlen.
- Ho Chi Minh City (Saigon) – 75 % Empfehlung: Moderne Metropole mit bewegter Geschichte.
Mit diesen Tipps bist du bestens vorbereitet, um Vietnam stressfrei und intensiv zu erleben. Egal, ob du durch die Berge cruist, Streetfood probierst oder an paradiesischen Stränden entspannst – Vietnam wird dich verzaubern.


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